Warum habe ich nicht …
Manchmal überkommen mich Gedanken. Manchmal denke ich mir: Warum hab ich nicht schon früher angefangen? Warum habe ich nicht schon früher hingeschaut? Warum hab ich mich nicht schon früher auf den Weg gemacht?
Diese Gedanken schmerzen, sie lassen mein Herz schwer werden und erfüllen mich mit tiefer Traurigkeit. Was hätte ich uns ersparen können? All die Male, wo ich überfordert und ohne Kraft war, voller Traurigkeit, Wut und Verzweiflung, mit Tränen in den Augen. Nicht nur einmal war da dieser Gedanken in mir, dass nichts mehr Sinn macht. All die Male, wo ich aus der kompletten Überforderung heraus laut gegenüber meiner Tochter wurde. All die Male, die ich wütend wurde, weil ich selbst meine Grenzen nicht geachtet habe. All die Male, wo ich mich von Stunde zu Stunde durch den Tag geschleppt habe. All die Male, wo ich mich innerlich komplett leer, weg geträumt habe, an einen anderen Ort, in ein anderes Leben. All die Male, wo Stunden, ja ganze Tage im Überlebensmodus an mir vorüber zogen. All die Male…
Es schmerzt. Und dieser Schmerz darf sein. Und dann spüre ich diesen kleinen Funken an Vertrauen. Vertrauen ins Leben. Vertrauen in den richtigen Zeitpunkt. Vertrauen in meinen Weg. Vertrauen in all die Erfahrungen, die hinter mir liegen. All die Erfahrungen, die mich zu der werden haben lassen, die ich heute bin. Und dann dehnt sich dieses Gefühl des Vertrauens in mir aus, wird immer größer und heller, macht mich weich und leicht. Und ich spüre mit jeder Zelle meines Körpers: Ja, das ist mein Weg. Das ist mein Sein. Und all die Schritte waren meine Möglichkeit, noch mehr zu wachsen. Noch mehr hineinzuwachsen in meine eigene Größe.
Umso mehr schätze ich heute all das was ich habe: ein erfülltes, selbstbestimmtes Leben, welches getragen ist von Liebe zu meiner wunderbaren Tochter und vor allem zu mir. Ich schätze mich für all meinen Mut, für all meine Kraft, für meine innere Weisheit.
Ich habe es damals nicht ohne Hilfe von Außen geschafft. Ohne jemanden, der mir meine eigenen blinden Flecken liebevoll aufzeigt. Jemand, der an mich geglaubt hat, wenn ich selbst den Glauben an mich verloren habe. Jemand, der das Licht in mir sah. Deshalb meine liebe Herzensschwester, wenn du diesen Ruf in dir spürst, wenn du fühlst, dass sich etwas verändern darf in deinem Leben, dann bitte hole dir Unterstützung! Und das muss nicht ich sein – dein Herz spürt, wer dir Begleiter oder Begleiterin auf deinem Weg sein darf.
Ich bitte dich nur, warte nicht länger. Fang an, heute. Setze deinen ersten Schritt, vielleicht zuerst auch wackelig. Und manchmal wirst du fallen. Doch ich weiß, dass du wieder aufstehen wirst. Ich glaube an dich. Ich vertraue in dich und der unbändigen Kraft des Lebens.
Und du wirst mit dem Wunderbarsten belohnt werden, was das Leben für dich bereithalten kann: dein wahres authentisches Selbst. Mit all seinen Farben. In all seiner Größe.
Echt. Pur. Lebendig.
Lass uns unsere Geschichte neu schreiben, eine Geschichte voller „All die Male, an denen ich mich so sehr mit mir verbunden fühlte. All die Male, an denen ich aus der Kraft des Herzens für mich einstand. All die Male, an denen ich erfüllt war von der Liebe für meine Kinder. All die Male, an denen ich vollends in meiner Kraft war.“